Hauptvortrag 2
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Freitag, 5. November, 19:15
Auswirkungen von Überwachung:
zur Psychlogie des „Sich-Verantworten-Müssens“
Vorgestellt werden die Ergebnisse eines wirtschaftspsychologischen Forschungsprogramms, das nach den Auswirkungen von erlebter Rechenschaftsverpflichtung auf das Erleben und Verhalten von Menschen im Arbeitsleben fragt. Erlebte Rechenschaftsverpflichtung ist das Bewusstsein, (a) kontrolliert und beurteilt zu werden, (b) Rechenschaft geben – d.h. sich erklären und rechtfertigen – zu müssen und (c) für Verstöße gegen Regeln, Standards und Leistunsgerwartungen bestraft werden zu können. Im Arbeitsleben ist erlebte Rechenschaftsverpflichtung von großer Bedeutung: Ohne sie wären Gruppen, Organisationen und Gesellschaften nicht in der Lage, Ordnung herzustellen und Kooperationsprozesse zu organisieren. Obwohl das Sich-Verantworten-Müssen für alle Prozesse des Zusammenlebens von größter Bedeutung ist, wissen wir insgesamt (noch) sehr wenig über die Psychologie der Rechenschaftsverpflichtung. Der Vortrag erklärt, wie genau Rechenschaftsverpflichtung psychologisch wirkt und welche Folgen sie für das Wohlbefinden sowie unterschiedlichste Aspekte des Arbeitsverhaltens hat. Beantwortet wird schließlich auch die Frage, ob forcierte Rechenschaftsverpflichtung – eingesetzt im Sinne eines Kontrollinstruments – geeignet ist, kontraproduktives Verhalten zu unterdrücken (Dienst nach Vorschrift, Mobbing, Korruption etc.).
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