PISA, Bach, Pythagoras
Dietrich Paul: PISA, Bach, Pythagoras. Ein vergnügliches Kabarett um Bildung, Musik und Mathematik. 2. Auflage. Wiesbaden: vieweg, 2008 (incl. Musik-CD).
Rezension von Ralf E. Streibl
Schon etwas älter – aber unverändert lesenswert – ist das Buch PISA, Bach, Pythagoras von Dietrich Paul, manchen vielleicht eher bekannt unter seinem Alter Ego »Piano Paul« unter er dem seit 1988 verschiedene Kabarett-Programme mit Musik gestaltet hat (Auftritte im gesamten deutschsprachigen Raum, u.a. in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und im Scheibenwischer). Der promovierte Autor war viele Jahre in Forschung und Lehre in Mathematik tätig. Und hier ergibt sich die Brücke für die hier empfohlene Veröffentlichung.
2005 erstmalig und 2008 (im Jahr der Mathematik) in einer verbesserten zweiten Auflage erschienen legt der Autor ein verschriftliches Kabarettprogramm vor, das in hohem Maße für alle unterhaltsam ist, die eine gewisse Affinität zu Mathematik und Musik aufweisen – allzu große Vorkenntnisse sind für die Lektüre aber nicht erforderlich. Schritt für Schritt führt »Piano Paul« kurzweilig und kenntnisreich von einfachen Melodien zur komplexen Polyphonie, nicht ohne unterhaltsame Besuche bei Kombinatorik und Mengenlehre. Nebenbei erfährt man auch noch, warum es im Sommer warm und im Winter kalt ist sowie über die Kunst der Fuge. Reizvoll wird dieser Spaziergang durch zahlreiche Fußnoten, die reflexiv bis rekursiv das dokumentierte Kabarettprogramm kommentieren sowie durch die vielen eingestreuten, zwischen feiner Ironie und herber Polemik angesiedelten Seitenbemerkungen zu PISA, Bildung und dem ganzen Rest.
Fazit: Eine unterhaltsame Lektüre für alle, die Lust haben, bei Kabarett noch mit- und um die Ecke zu denken. Durch geschickte Wahl der Kapitel und Fußnoten kann die Leserin bzw. der Leser selbst entscheiden, wie tief sie oder er in Mathematik oder Musik einsteigen möchte.
Dietrich Paul: PISA, Bach, Pythagoras. Ein vergnügliches Kabarett um Bildung, Musik und Mathematik. 2. Auflage. Wiesbaden: vieweg, 2008 (incl. Musik-CD).