FIfF-Ko 3/2007: Medienkonstrukte in Technikutopien, Science Fiction-Romanen und in Zukunftsszenarien von Computer Scientists
Von Hans Dieter Hellige
Seit langem gelten Science Fiction-Romane und -Filme als Inspirationsquellen für Erfinder, Technik entwickler und Mediendesigner. Nicht wenige von ihnen verweisen auf die prägenden Eindrücke, die SF-Romane auf die Entstehung von Motivation und Denkrichtung der eigenen technischen Entwicklungstätigkeit ausübten. In den letzten Jahrzehnten sind einige Technik- bzw.- Medienerfinder wie Moravec und Kurzweil dazu übergegangen, selber Zukunfts szenarien zu publizieren, mit denen sie die gesellschaftsverändernde Wirkung der eigenen Technik bzw. Erfindungen demonstrieren wollen. In der HCI-Szene hat es zudem sogar schon mehrfach Konferenz-Panels und Workshops gegeben, auf denen sich SF-Autoren und Interface-Designer über ihre Visionen austauschten. Es ging dabei meist um die Fragen, welche Techniken, Medien und Anwendungen bereits von SF-Autoren antizipiert wurden, wie treffsicher oder abwegig frühere Visionen und Vorhersagen waren und welche Aussagekraft Szenarien über die gesellschaftlichen Folgen neuer Medien aufwiesen. Der Schwerpunkt lag dabei eindeutig bei SF-Autoren der letzten Jahrzehnte, wobei insbesondere die Cyberpunk-Literatur als Kronzeuge für die fiktionale Produktivität und Treffsicherheit gilt. Medienwissenschaftler bezogen dagegen auch ältere Technikutopien und SF-Romane ein, doch auch sie waren vorrangig daran interessiert, in welchem Maße heutige Techniken vorweggenommen und deren Rolle und Verbreitungsgrad in der Zukunftsgesellschaft richtig prognostiziert wurden. Im Folgenden wird demgegenüber viel bescheidener nach Übereinstimmungen und Unterschieden bei der Erfindung fiktiver und realer Medien und Mediennutzungen gefragt.
Den gesamten Text finden Sie in der FIfF-Kommunikation 3/2007 "Visionen".